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Aus Wald und Flur

"Aus Wald und Flur“, das ist der Titel eines Buches mit Einklebebildchen aus der Jugend der Künstlerin. Herausgegeben von einer Schweizer Schokoladenfirma. Naturkunde – 50er Jahre. Dieses Buch hat hier ganz nachhaltig das motivische Repertoire der Künstlerin beeinflusst. Ein Diplomatenkind, unterwegs in der immer wieder neuen Welt, macht sich ein Bild von der Heimat. Bilder von Wald und Flur – Heimat wurde für die Künstlerin ja lange Zeit vertagt. Sie sollte später hier in diesen Räumen [ihres Elternhauses] stattfinden.

Da ist also diese Vorstellung von einer heilen Welt im Bild einerseits,andererseits hat sie in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass Bilder umkippen, sich in ihr absolutes Gegenteil verkehren können. Im ihrem Familienalbum existiert noch das Erinnerungsfoto eines winkenden Indio-Kindes in einem Andendorf, das wenige Tage vor einem verheerenden Erdbeben am Entstehungsort gemacht wurde. Aus der Erfahrung, dass und wie die heile Welt zerbrechen kann, vollzieht sie den Bruch. Die Bilder kippen. Wie funktioniert das? Durch den Titel zum Beispiel. „3 ermordete Kinder“. Und dann kippt die Märchenwaldidylle zum Tatort: die „Stoffprobe“ verweist auf einen möglicherweise am Tatort gefundenen Kleidungsfetzen, die „Geruchsprobe DDR-Oppositioneller“ für die Spürhunde der Stasi auf ein Fluchtdrama (...). Hans-Ulrich Siefart zur Ausstellungseröffnung in Wachtberg-Pech, 2002.

© Gabriele Lutterbeck, all rights reserved

20 Bilder, Acryl/Lwd., verschiedene Formate, 1995 - 2002 (Auswahl)

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